Industrie

Sechs Erkenntnisse zur neuen Unternehmensrealität 2021

Von Ian Waters
| | 11 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

In diesem Blog sehen wir uns an, wie die neue Unternehmensrealität heute aussieht und was IT-Teams für die Zukunft in Betracht ziehen sollten.


Wenn der Winter langsam endet (zumindest in Europa), die Tage länger werden und der Frühling beginnt, können wir uns bereits auf den Sommer und alles, was der Rest des Jahres zu bieten hat, freuen. Die letzten 12 Monate waren jedoch ganz anders als jemals zuvor. Wir blicken auf eine Zeit zurück, in der fast jedes Unternehmen durch die Pandemie betroffen war. Keine Führungskraft hätte die tiefgreifenden Veränderungen vorhersehen können, die sie verursacht hat, und nur wenige Teams waren tatsächlich darauf vorbereitet. Wir mussten uns an neue Arbeitsweisen anpassen, und das Homeoffice hat sich von einer seltenen Ausnahme zu unserer neuen Realität entwickelt. Bei all dem haben das Internet und digitale Plattformen einen enormen Mehrwert geliefert, sodass viele Unternehmen der Pandemie ohne große Verluste begegnen konnten.

In diesem Blog geben wir einen Überblick darüber, wie diese neue Unternehmensrealität heute aussieht und was wir in Zukunft beachten sollten.

Erkenntnis 1: Die Belegschaft wird mit der digitalen Umgebung immer vertrauter

Bis zum vergangenen Jahr waren digitale Interaktionen für viele von uns hauptsächlich sozial oder unterhaltungsorientiert. Doch mit der beschleunigten Digitalisierung, die wir im letzten Jahr erlebt haben, hält dieser Trend auch in Bildung, Arbeit und Familienleben Einzug. Aufgrund der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, die von Behörden auf der ganzen Welt ergriffen wurden, mussten sich Unternehmen auf digitale Kanäle verlassen, um die Business Resiliency zu gewährleisten. Die Teams mussten neue Arbeitsweisen erlernen und neue Technologien wie Collaboration-Anwendungen für Videokonferenzen nutzen. 

Es ist offensichtlich, dass 2021 deutlich mehr „digitale Kompetenzen“ nötig sein werden. Die gesamte Belegschaft muss versiert im Umgang mit digitalen Anwendungen und Tools werden, nicht nur, um effizienter zu arbeiten, sondern auch, um mit Kunden, Partnern und anderen Mitarbeiter:innen in Kontakt zu treten. Investitionen in das Verständnis für die Nutzung digitaler Ressourcen sind heute nicht nur ein Unterscheidungsmerkmal, sondern eine Notwendigkeit für die Zukunft.

Erkenntnis 2: Sicherer Remote-Zugriff ist entscheidend für den Geschäftsbetrieb

Noch nie war der Remote-Zugriff so wichtig wie während der Zeit der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen. Laut einer Statista-Umfrage im März 2020 stieg die VPN-Nutzung weltweit erheblich – die monatliche Zunahme betrug zwischen 12 % und 160 %. Und es gibt keine Anzeichen, dass dieser Trend demnächst nachlässt. In einem Bericht von Cisco und Freeform Dynamics im Juli 2020 fanden die Forscher heraus, dass es im Durchschnitt 4,7-mal mehr Beschäftigte im Homeoffice gibt als vor der Pandemie. Viele IT-Teams hatten mit der plötzlichen Nachfrage nach sicheren Tools für den Remote-Zugriff zu kämpfen. Aufgrund der neuen Unternehmensrealität müssen wir uns langfristig mit sicheren Lösungen befassen, egal ob sie auf VPN, Secure Edge oder Secure Web Gateway basieren, um sicherzustellen, dass wir die richtigen Tools und Services für Remote-Mitarbeiter:innen bereitstellen.

Erkenntnis 3: Wird es Geschäftsreisen in Zukunft noch geben?

Reisen waren schon immer ein wichtiger Bestandteil der Geschäftstätigkeit – der persönliche Kontakt mit Menschen ermöglicht Kommunikation und Zusammenarbeit. Allerdings hat sich die Technologie in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Hardware wie Webcams sind in praktisch allen Laptops, Tablets und Smartphones zu finden, und mit Software wie Cisco Webex lassen sich diese Fähigkeiten für eine effektivere Zusammenarbeit, Konversation und den Austausch von Inhalten nutzen. 

Man könnte sagen, dass wir in unserer neuen Realität alle zu Amateur-Videoproduzenten geworden sind. Wir alle arbeiten von zu Hause aus und sind über Videokonferenzen mit Kunden, Partnern und Kolleg:innen verbunden. Studierende haben sich zunehmend daran gewöhnt, Collaboration-Tools zu nutzen, um ihren Lehrplan und ihre Ausbildung online fortzusetzen. Im April 2020 meldete Webex, die Videokonferenzplattform von Cisco, 25 Milliarden Meeting-Minuten – 10 Milliarden mehr als noch im März 2020. Dieser Anstieg der Nutzung ist wahrscheinlich auf die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen im Jahr 2020 zurückzuführen. Wie bei allen erlernten Gewohnheiten glauben wir, dass sich dieses Verhalten wahrscheinlich fortsetzen und möglicherweise zu einem allgemeinen Rückgang der Geschäftsreisen führen wird, selbst wenn die Beschränkungen in Zukunft aufgehoben werden.

Erkenntnis 4: Die SaaS-Einführung wird sich weiter beschleunigen

Die Einführung von SaaS findet nun schon seit einigen Jahren statt, und dieser Trend wird sich in der Zeit nach der Pandemie weiter beschleunigen. Laut einer häufig zitierten Prognose des Cisco® Global Cloud Index 2018 werden „bis 2021 75 % der gesamten Cloud-Workloads und Compute-Instanzen als SaaS ausgeführt werden.“ Während der Wachstumspfad von SaaS-Anwendungen offensichtlich ist, hat die Pandemie auch den Übergang zur Cloud beschleunigt. Dieser Artikel, der die Ergebnisse einer IDC-Studie aus dem Jahr 2020 mit dem Titel The Future Enterprise: The Next Normal Priorities Driving Technology Investments zusammenfasst, heißt es, dass „21 % der Unternehmen zusätzliche Workloads in die Public Cloud verlagern, um angesichts der Pandemie Kapitalausgaben einzusparen.“ 

Es liegt auf der Hand, dass die einfache Implementierung und Nutzung von SaaS-Anwendungen und der Public Cloud ein überzeugender Vorteil ist – vor allem dann, wenn IT-Teams nicht ohne Weiteres zu Rechenzentren, Campus-Standorten oder den Wohnorten der Mitarbeiter:innen reisen können, um eine Anwendung zu installieren. Da SaaS für die Unternehmensproduktivität immer wichtiger wird, sollten IT-Organisationen überlegen, wie sie diese Erlebnisse für eine hybride Belegschaft optimieren können.

Erkenntnis 5: Es kommt auf die User Experience  an

Die Unternehmensinfrastruktur hat sich in den letzten 12 Monaten stark verändert, um die wachsende Zahl von Benutzern zu unterstützen, die außerhalb des Unternehmens arbeiten. Darüber hinaus verschieben sich geschäftskritische Anwendungen weiterhin in die Cloud, und einige, z. B. Collaboration-Apps, erfordern eine hohe Bandbreite und geringe Latenz, um Konversationen in Echtzeit zu unterstützen. Laut derselben IDC-Studie werden sich „bis 2023 75 % der G2000-Unternehmen verpflichten, einer Belegschaft, die nicht nur aufgrund besonderer Umstände, sondern intrinsisch hybrid ist, dieselben technischen Möglichkeiten zu bieten, damit sie auch remote in Echtzeit zusammenarbeiten können.“

Es gibt nur eine Antwort, um all diese Veränderungen aus Sicht der Netzwerkstrategie zu unterstützen: Unternehmen müssen verstehen, dass das Internet das neue Unternehmensnetzwerk ist. Da die Benutzer von zu Hause aus arbeiten, verlassen sie sich auf ihre lokalen Internet Service Provider und Verbrauchernetzwerke. Im vergangenen Jahr hat unsere große Abhängigkeit
vom Internet und seinem Ecosystem von Drittanbietern deutlich gemacht, wie schlecht die User Experience sein kann, wenn es bei einem oder mehreren dieser Services zu einer Störung kommt. Der folgende Screenshot zeigt einen Ausfall, den ein lokaler ISP 2020 erlebte, aus Sicht der ThousandEyes-Plattform.

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Abbildung 1: Dieser interaktive Link zeigt Details zu dem Ausfall.

In diesem Beispiel verlagerte sich der Internetverkehr an den Edge und näher zu den Usern, wodurch die Abhängigkeit vom lokalen Internetzugriff zunahm. Remote-Mitarbeiter:innen befinden sich ständig in ähnlichen Situationen, sodass das Internet entscheidend für ihre Produktivität und den Erfolg Ihres Unternehmens ist. Hier kommt die SASE-Architektur (Secure Assess Service Edge) ins Spiel. SASE ermöglicht es einer lokalen Zweigstelle mit Internetverbindung, sich mit SaaS und Anwendungen zu verbinden, die in einem Rechenzentrum gehostet werden. Die Sicherheit wird in der Cloud bereitgestellt. Das reicht jedoch nicht aus. Die neue Unternehmensrealität erfordert tiefe Einblicke in das Internet und die Services von Drittanbietern, welche die Belegschaft nutzt. So ist SASE neben einem messbaren Benutzererlebnis entscheidend.

Figure 2. ThousandEyes Insights with a SASE-based Architecture
Abbildung 2: ThousandEyes-Einblicke mit einer SASE-basierten Architektur

Erkenntnis 6: Überwachung erfordert Transparenz auf Netzwerk- und Applikations-Ebene

Für eine optimierte Digital Experience müssen wir über unsere bestehenden Betriebsmodelle hinaus blicken. Traditionell verfügen Unternehmen über Tools zur Netzwerküberwachung und eine andere Lösung zur Überwachung der Anwendungsleistung. Doch dieses Modell ist im Jahr 2021 nicht mehr zeitgemäß. Heute benötigen wir korrelierte Einblicke aus allen Netzwerk- und Anwendungsschichten, die sicherstellen, dass beim Wechsel zwischen den Schichten der Kontext erhalten bleibt. Gemeinsam füllen AppDynamics und ThousandEyes nicht nur die Lücken traditioneller isolierter Tools, sondern bieten auch proaktive, umfassende Transparenz in die User Experience, einschließlich App-Bereitstellung, App-Performance und der wichtigsten Leistungsindikatoren Ihrer Unternehmenskennzahlen – unabhängig davon, wo auf der Welt sich Ihre User befinden.

Figure 3. Complete end-to-end visibility with ThousandEyes and AppDynamics
Abbildung 3: Vollständige End-to-End-Transparenz mit ThousandEyes und AppDynamics

Fazit

Zu Beginn des Jahres können wir feststellen, dass sich unsere Gewohnheiten grundlegend geändert haben. Eine neue Unternehmensrealität ist entstanden, die uns zwingt, unsere traditionellen Unternehmensnetzwerke neu zu konzipieren und ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, um sicherzustellen, dass wir alle miteinander verbunden bleiben. Anpassungsfähigkeit und Benutzererlebnis werden auch weiterhin kritische Aspekte sein, da Unternehmen hybride Belegschaften unterstützen und sich mit zunehmend internetabhängigen Applikationsarchitekturen auseinandersetzen müssen.

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